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Hier findest du die wichtigsten Begrifft rund um christliche Feiertage

Christi Himmelfahrt
Pfingsten
Fronleichnam


Seit Ostern war Jesus nun wieder am Leben. Gott hatte ihn drei Tage nach seinem Tod wieder lebendig gemacht. Jesu Freundinnen und Freunde, die Jünger und die Apostel , waren zunächst erschrocken. Sie konnten nicht glauben, dass Jesus wieder munter vor ihnen stand. Erst beim gemeinsamen Essen, als Jesus das Brot teilte , erkannten sie ihn. Nun waren sie sehr glücklich darüber, dass sie ihren Freund wieder hatten. Jesus und seine Jünger verbrachten viel Zeit miteinander.

Wundertaten
Wieder einmal saßen sie auch an diesem Tag zusammen. Jesus erzählte den Jüngern von Gott, seinem Vater. Gott hatte Jesus viel Kraft gegeben, um Wunderzu bewirken. Zum Beispiel konnte er Kranke wieder gesund und Blinde wieder sehend machen. Jesus sagte den Jüngern, dass Gott auch sie so stark machen würde. Dafür würde er ihnen den Heiligen Geist zur Stärkung schicken. Sie sollten nicht weg aus Jerusalem gehen, sondern dort darauf warten.
Nachdem Jesus das gesagt hatte, gingen sie alle raus und stiegen auf einen kleinen Berg. Jesus segnete seine Freundinnen und Freunde. So wünschte er ihnen viel Glück. Plötzlich schwebte er nach oben. Eine Wolke erschien, auf der Jesus in den Himmel getragen wurde. Erstaunt schauten die Jünger nach oben: Jesus war nicht mehr zu sehen. Er war nun bei Gott, seinem Vater, im Himmel.
Die Jünger schauten immer noch in den Himmel, als zwei Männer in weißen Gewändern kamen. Die Männer sagten ihnen, dass Jesus wieder auf die Erde zurückkommen würde. Das freute die Jünger sehr. Sie gingen in den Tempel und lobten und dankten Gott. Denn sie trugen den Segen von Jesus in sich und konnten begeistert und bestärkt auf den Heiligen Geist warten. Der kommt an Pfingsten – aber das ist eine andere Geschichte, die wir noch erzählen werden…


Von Edda Görnert und Agathe Lukassek


Pfingsten: Was bedeutet das Fest nach Ostern?
Tauben am Himmel
Das Pfingstfest

Pfingsten - Pfingsten ist ein wichtiges und zugleich schwer zu fassendes Kirchenfest. Anders als Weihnachten oder Ostern. Katholisch.de erklärt das Pfingstfest.

Von Christoph Meurer | Bonn - 01.02.2015

Pfingsten, eines der Hochfeste im katholischen Kirchenjahr, hat wiederum mit dem Heiligen Geist zu tun. Für viele Christen bleibt das Verhältnis zum Heiligen Geist allerdings abstrakt. Damit sind sie in guter Gesellschaft. Als Paulus in der Apostelgeschichte die Anhänger Jesu fragt, ob sie den Heiligen Geist empfangen hätten, ist die lapidare Antwort: "Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es den Heiligen Geist gibt." Gehört hat man inzwischen von ihm, immer wieder: "Ich glaube an den Heiligen Geist", heißt es im Glaubensbekenntnis. Doch was hat dieses Bekenntnis für eine Bedeutung?

Pfingsten ist in gewisser Hinsicht das internationale und multikulturelle Kirchenfest. Im zweiten Kapitel der biblischen Apostelgeschichte steht: "Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (die Jünger) waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab."

Was ist der Heilige Geist? Ein Beitrag der Serie "Katholisch für Anfänger".
In Jerusalem lockte dieses seltsame Ereignis eine neugierige Menschenmenge an, Juden aus allen möglichen Landesteilen, viele aus der Diaspora, darunter Ägypter, Römer, Kreter oder Araber, gerieten "außer sich vor Staunen", denn jeder hörte die Jünger plötzlich in seiner Muttersprache reden, verstand auf wundersame Weise, was gesprochen wurde.

"Geburtstag der Kirche"

Pfingsten ist das Wunder des Grenzen überschreitenden Verstehens, quasi die Anti-Geschichte zum Turmbau zu Babel, als Gott den Menschen der Bibel zufolge als Strafe für ihren Hochmut verschiedene Sprachen gab. Dieser Heilige Geist, der auf die Jünger herabkam, schuf die Einheit der Gläubigen und hob die Kirche aus der Taufe - manch einer spricht sogar vom "Geburtstag der Kirche".

Von diesem Moment an verstand sich die Schar der Jünger als Gottesvolk. Der Geist schuf eine lebendige Beziehung zu Jesus. Er wurde sozusagen zum Link zwischen Gott, seinem Sohn und der Erde, der Kirche, um Person, Wort und Werk Jesu Christi in der Geschichte lebendig zu halten, wie es nach kirchlicher Lehre heißt.

Über den Köpfen von Maria und neun weiteren Jüngern und Jüngerinnen schweben kleine Flammen.

Pfingsten ist für Christen das Fest der Sendung des Heiligen Geistes und gilt als Geburtsfest der Kirche. Damit endet die 50-tägige Osterzeit. Die Bibel versteht den Heiligen Geist als schöpferische Macht allen Lebens. Er ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi lebendig zu erhalten. Das in der Apostelgeschichte berichtete Sprachenwunder an Pfingsten will darauf hinweisen, dass die Verkündigung der Botschaft von Jesus Christus sprachübergreifende Bedeutung für die ganze Welt hat. Bis zum vierten Jahrhundert wurde an Pfingsten nicht nur der Abschluss der Osterzeit, sondern auch die in der Apostelgeschichte erwähnte Himmelfahrt Christi gefeiert. Nachdem sich dafür ein weiterer Festtag herausgebildet hatte, wurde Pfingsten eigenständig. (luk/KNA)

Gefeiert wird Pfingsten 50 Tage nach Ostern - daher auch die Bezeichnung "Pentekoste" in vielen Sprachen, die von dem Altgriechischen "der fünfzigste Tag" stammt. Es ist der feierliche Abschluss der Osterzeit. Wie auch Weihnachten und Ostern hat das Fest in Deutschland zwei Feiertage. Liturgie und Brauchtum sind aber keineswegs so ausgeprägt, wie dies im Advent und zu Weihnachten oder in der Fasten- und Osterzeit der Fall ist.

Pfingstbräuche ähneln dem Maibrauchtum

In vielen Regionen existieren allerdings Pfingstbräuche, die dem anderswo bekannten Maibrauchtum ähneln. Vor allem in Niedersachsen wird beispielsweise das Birkenstecken praktiziert. In der Pfingstnacht machen sich Junggesellen auf, um ihrer Liebsten eine Birke an die Hauswand zu stellen - ganz so, wie es zum 1. Mai im Rheinland geschieht.

Die Pfingstrosen, auch Päonien genannt, gelten als Pfingstsymbol.
In Österreich und Teilen von Deutschland heißt die Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag die Unruhnacht oder Bosheitsnacht. Ursprünglich sollten in dieser Nacht böse Geister ausgetrieben werden. Jetzt werden in der Unruhnacht den Mitbürgern Streiche gespielt, zum Beispiel wird die Gartenbank des Hauseigentümers versteckt oder seine Haustür wird mit Gerätschaften verstellt. Diese Aktivitäten werden auch als "Pfingststehlen" bezeichnet. Alles, was nicht durch ein Dach geschützt ist, darf mitgenommen und versteckt werden. In der Jugendarbeit wird zu Pfingsten oft gezeltet. So kommen zum Beispiel jedes Jahr mehrere Tausend Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg zu einem großen Zeltlager im Westerwald zusammen.

Im Volkglauben entwickelten sich im Laufe der Zeit neuntägige Andachten – die sogenannten Novenen – zur Vorbereitung auf ein wichtiges Ereignis oder zur Abwehr von Not und Gefahr. Im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden die zunächst privaten Pfingstnovenen in die offizielle Liturgie aufgenommen. Als Pfingstsymbol gilt vor allem die Taube als Sinnbild für den Heiligen Geist, aber auch Feuerzungen und die Pfingstrose.


An Pfingsten feiert die Kirche das Wirken des Heiligen Geistes. Doch was heißt das konkret? Für Bischof Wolfgang Ipolt ist der Heilige Geist die Energiequelle Gottes. Ohne den Heiligen Geist geht im Leben eines Christen gar nichts.




Das Fest "Fronleichnam" feiern die Katholiken schon seit vielen Jahrhunderten. Damals haben die Menschen hier in Deutschland "Mittelhochdeutsch" gesprochen. Aus dieser Sprache kommt das Wort "Fronleichnam". Es besteht aus zwei Teilen: "Vron" bedeutete damals "Herr" und "Lichnam" "Leib", also Körper. "Fronleichnam" bedeutet dann also so viel wie "Das Fest des Leibes Christi". Und was genau feiern wir da? Um das zu verstehen, müssen wir erst etwas anderes erklären. Nämlich, was wir Katholiken glauben. Wir glauben, dass Jesus immer dann ganz nah bei uns ist, wenn wir die sogenannte Eucharistie feiern. Die Eucharistie ist ein Teil der großen Feier, zu der wir am Sonntag in unsere Kirchen gehen. In der Kirche bekommen wir dann eine sogenannte Hostie, ein kleines Stück Brot. Die Erwachsenen dürfen außerdem auch vom Wein trinken – allerdings nur einen kleinen Schluck! Wenn wir die Hostie essen und den Wein trinken, dann werden Jesus und seine Liebe dadurch ein Teil von uns.


Fronleichnam: Jesus ist da
Wir glauben nämlich, dass Jesus selbst in dem Brot ist, das wir essen. Und wir glauben auch, dass er in dem Wein ist, den wir trinken. Aber wie kommt Jesus da rein? Die Geschichte dazu beginnt noch vor Ostern: An Gründonnerstag hat Jesus mit seinen zwölf besten Freunden, den Aposteln, zusammen gegessen. Wir nennen das auch das "Letzte Abendmahl", weil Jesus am Tag danach getötet wurde. Jedenfalls teilte Jesus das Brot und gab es seinen Aposteln. Dabei sagte er: "Das ist mein Leib." Auch vom Wein gab er ihnen etwas ab und sagte: "Das ist mein Blut." Er sagte seinen Freunden also, dass er selbst in dem Brot und in dem Wein ist.
Wenn heute dann ein Priester diese Worte von Jesus spricht, dann werden das Brot zum Leib und der Wein zum Blut von Jesus. Denn wie alle Menschen bestand ja auch Jesus aus Fleisch und Blut. Das heißt also, dass Jesus in der Eucharistie nicht nur in unserer Erinnerung bei uns ist. Er ist wirklich bei uns! Und genau das feiern wir Katholiken an Fronleichnam. Dabei ist es auch nicht schlimm, dass wir ihn nicht sehen, riechen oder schmecken können. Denn Jesus selbst hat uns und seinen besten Freunden versprochen, dass er da ist.

Bräuche an Fronleichnam
Weil Jesus selbst in der Hostie ist, wird sie von den Katholiken sehr bewundert und verehrt. In der Kirche bewahrt man sie daher wie einen Schatz auf. Sie kommt in einen schönen Schrank, der kunstvoll bemalt oder mit Gold verziert ist. In der Nähe des Schranks brennt außerdem immer eine Kerze. Sie soll zeigen, dass Gott immer da ist.
An Fronleichnam selbst haben die Katholiken dann noch einen speziellen Brauch. Sie wollen allen Menschen zeigen, dass Jesus bei ihnen ist. Deshalb gehen sie gemeinsam die Straße entlang. Alle singen und beten dabei. Der Weg führt an schön geschmückten Tischen vorbei, an denen man anhält, um Gott dafür zu danken, dass er immer für einen da ist. Diesen Umzug nennt man "Prozession". Die Hostie hat dabei einen besonderen Platz: Der Priester geht meistens ganz vorne mit einem schönen geschmückten Gefäß, der Monstranz. An dem Gefäß ist ein kleines Fenster, durch das man eine Hostie sieht. In manchen Gegenden kommen sogar Leute von weit her, um bei den Prozessionen dabei zu sein. Und auch die Kinder haben an diesem Tag eine ganz besondere Rolle: Sie streuen Blumenblätter auf den Weg über den die Hostie mit Jesus getragen wird.

Von Edda Görnert